Freitag, 13. November 2009

Ich bin der Angeschissene. Ich muß in dieser kleinen Wohnung alleine aufwachen. Ärgere mich über die Möbel, mit denen ich mich nicht wohl fühle. Spüre, daß ich ein neues Leben anfangen muß, weil so vieles fehlt. Wie ein Teenager, der in seine erste Wohnung zieht. Nicht wie ein erwachsener Mann. Mann. Bin ich einer? Ein Kerl? Eher ein Waschlappen, ein Weichei. Keine plappernde T. M. hat alles bekommen. Mich ist sie los, T. hat sie, die Wohnung und kann nun von mir befreit sich einen neuen angeln. Wird nicht lange dauern. Immerhin trifft sie jeden Tag Kollegen und Patienten. Vielleicht kapier ich dann auch, daß es vorbei ist. So denke ich immer noch darüber nach, ob ich ihr meine Sorgen schreiben soll oder sie lieber in Ruhe lasse. Warum versteht keiner, daß ich das Gefühl brauche, gebraucht zu werden. Nicht nur von T. - die mich ja auch nicht wirklich braucht, denn bei M. hat sie doch alles und ich wäre schnell vergessen, wenn ich nicht immer wieder in ihr Leben drängen würde. Vorhin war Alarm. Kaum auf der Wache: wieder mal abbruch. Auf ein fröhlich-lautes "Guten Morgen" nur gebrummel, weil sie ja heute Nach schon mal draußen gewesen sein. Na und? Für mich sind die Einsätze wichtig. Die habens ja gut, wenn sie nur über den Hof laufen müssen und viel öfter zum Zug kommen. Können die nicht begreifen, da´es für mich und die anderen von Außerhalb wichtig ist, zu Einsätzen zu kommen und frustrierend ist, wenn man hin hetzt und dann Abbruch ist oder man stehen gelassen wird und alle anderen rausfahren oder wenn man dann im Auto 'rumsitzt? Auch M. hat's da gut: alle auf Arbeit schätzen sie und wollen was von ihr und zu Einsätzen kommt sie auch noch. Ich will auch solche Anerkennung und gebraucht werden. Das wäre wichtig für mein Ego. Aber derzeit: wen juckt's, wenn ich nicht da bin oder meinen Shop dicht mache?